Stationen: Der Vagant
1972 bis 1984
1972 Beginn des Studiums der Germanistik, Publizistik und Geschichte in Göttingen, Fortsetzung des Studiums der Gastwirtschaft und des Milieus.
Manfred Hausin nimmt seinen zweiten Wohnsitz im Göttinger Kneipentheater „Nörgelbuff“ und erobert die Welt der Kleinkunst. Er zahlt seine Getränkedeckel mit signierten Büchern und legt so die Grundlage für hohe Auflagen.
1973 Manfred Hausin bildet mit dem Musiker und späteren Arzt Ulli Herzog eine Wohngemeinschaft in einem dem Abriss geweihten Fachwerkhaus im Göttinger Reitstallviertel. In der „Weender Straße 79“ wird ein offenes Haus geführt. Musiker von „Schnappsack“ über „Lilienthal“ bis Hannes Wader, Poeten, Maler und Künstler aller Art gehen ein und aus. „Sanduhren“ Gedichte, Verlag Eric Van der Wal, Bergen/NL.
1974 Hausin eröffnet seine „Literaturstube“ und beginnt im Wohnzimmer weithin beachtete öffentliche Dichterlesungen und Musikabende durchzuführen.
1975 „Kneipengedichte“, Verlag Eric van der Wal, Bergen/NL. „Vorsicht an der Bahnsteigkante!“, Bahnhofsgedichte 3. Auflage, DAVIDS DRUCKE, Celle/Göttingen.
1976 „Mir könnt ihr nicht das Wasser reichen“, Neue Kneipengedichte, Atelier Verlag Hugo Hoffmann, Berlin. „Bahnhofsgedichte“, unter diesem reduzierten Titel 4. Auflage, Edition Kleine Dachgalerie, Hannover.
1977 „Mit dem Wildbrett vorm Kopf“, Satiren, Verlag Atelier im Bauernhaus, Fischerhude. „Betteln und Hausin verboten!“, Epigramme, Mit einem Vorwort von Hannes Wader, Gauke Verlag, Hannoversch-Münden. „Vorsicht an der Bahnsteigkante“, Bahnhofsgedichte, 5. Auflage, DAVIDS DRUCKE, Celle/Göttingen.
In diesen Jahren veröffentlicht Manfred Hausin Gedichte, Lieder, Geschichten und Texte in unzähligen Zeitungen, Zeitschriften, Kalendern, Anthologien sowie im Rundfunk und im Fernsehen. Einladungen zu Veranstaltungen mehren sich und so tritt er auf von Nord bis Süd, Ost bis West und macht Station in und auf: Alten Schmieden, Altersheimen, Antiquitätenläden, Bahnhofsplätzen, Bibliotheken, Bildungshäusern, Brennereien, Buchhandlungen, Bürgerzentren, Bussen, Cafés, Clubs, Elektrizitätswerken, Fähren, Fabriken, Festivals, Galerien, Gasthäusern, Gärten, Gemeindehäusern, Heimatstuben, Hotels, Jugendzentren, Justizvollzugsanstalten, Kirchen, Kleinkunstbühnen, Kneipen, Küchen, Kunstmärkten, Kuranlagen, Lagerhallen, Literaturwerkstätten, Molkereien, Mühlen, Museen, Pfarrheimen, Pumpwerken, Rathäusern, Scheunen, Schulen, Seminaren, Sporthallen, Stadtfesten, Stadthallen, Straßen, Studentenkellern, Teestuben, Theatern, Töpfereien, Volkshochschulen, Weinhandlungen, Wintergärten, Wohnzimmern, Zügen und an vielen anderen Orten.
1978 „Höchste Zeit“, Lieder, Giftzwerg-Presse, Heerhugowaard/NL. Im Verlag DAVIDS DRUCKE erscheint das Buch „Der Tod ist doch ein Böser Bär“ mit Liedern von Carl Michael Bellman in der Nachdichtung von Hein Hoop. Der Band trägt maßgeblich zur Bellman-Renaissance bei. Viele Schallplatten mit Liedern aus dem Buch erscheinen und auch Hannes Wader, dem Hoop sein Werk gewidmet hat, wird Jahre später zusammen mit Reinhard Mey und Klaus Hoffmann unter dem Titel „Liebe, Schnaps, Tod“ eine Bellman-CD mit Texten seines Freundes einspielen.
1979 „Knotenschrift“, Gedichte, Verlag Eric van der Wal, Bergen/NL. „Die Stimme Niedersachsens“, Gedichte, Davids Drucke, Göttingen. Dieser Gedichtband wird bundesweit beachtet und bringt dem Autor den Titel als Beinamen ein. Hausin gewinnt beim Pläne-Song-Textwettbewerb mit dem „Spätsommerlied“. Darin unternimmt er den Versuch einer Standortbestimmung der bundesdeutschen Folkszene. Die Gruppe „Lilienthal“ veröffentlicht das Lied ein Jahr später auf ihrer legendären Platte „Jetzt ist Zeit und Stunde da“. Die 2. Auflage von „Betteln und Hausin verboten!“ erscheint im Gauke Verlag, Hannoversch-Münden. „Vorsicht an der Bahnsteigkante!“, Bahnhofsgedichte, 6. völlig überarbeitete Auflage, mit Zeichnungen von Sylvia Neusz, DAVIDS DRUCKE, Celle/Göttingen.
1980 Hausin wird zum Stadtschreiber von Soltau gewählt und erhält ein Auslandsreisestipendium des Auswärtigen Amtes. Reise nach Polen. Im Postscriptum Verlag, Hannover erscheint das Lesebuch „Hausins Heiseres Hausbuch“.
1981 „Wintergast“, Gedichte, Verlag Eric van der Wal, Bergen/NL.
1982 Manfred Hausin ist für ein Jahr Stipendiat der Künstlerstätte Schreyahn im Hannoverschen Wendland. „Betteln und Hausin verboten!“, 3. überarbeitete und erweiterte Auflage, DAVIDS DRUCKE, Göttingen.
1983 „Manfred Hausin hat sich als Satiriker, Lyriker, Liederautor einen Namen gemacht. Seit 1972 bereitet er als Verleger Autoren und Liedermachern der Region und der internationalen Szene einen Platz. Schärfe und Witz prägen seine Arbeit und seine kritische Produktionsauswahl. Seine vielfältige Arbeit wird mit dem Kogge-Förderpreis 1983 ausgezeichnet.“ (Aus der Preisurkunde der Europäischen Autorenvereinigung „Die Kogge“). Niedersächsisches Nachwuchsstipendium für Literatur. „Hausinaden“, Neue Epigramme, DAVIDS DRUCKE, Göttingen.
1984 „Wir haben lang genug geliebt und wollen endlich hassen“, Hrsg., Anthologie, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt. „Das Große Guten-Morgen-Buch“, Geschichten zum Aufwachen, Hrsg. Zus. mit Harald Braem und Wolfgang Fienhold, DAVIDS DRUCKE, Göttingen. „Mit dem Wildbrett vorm Kopf“, Satiren, 2. veränderte und erweiterte Auflage, Steidl Verlag, Göttingen. Ende des Jahres zieht Manfred Hausin zurück nach Emmerke, dem Ort seiner Kindheit. Fortan macht er auf dem Familiensitz Station, wenn er nicht gerade in Sachen Literatur und Kleinkunst auf der Schiene ist.